Die Gemeinde mit 1750 Einwohnern wurde an der Seite eines Hügels errichtet, die in Richtung Balaton abfällt. Der Ort hatte im Mittelalter sowohl eine Kirche als auch ein Kloster. Wir wissen von der Beschreibung des berühmten türkischen Reisenden Evlia Cselebi, dass die Türken hier 1570 eine Ringburg mit kreisförmigen Ecktürmen erbauten, die Bolondvár (Narrenburg) genannt wurde. 1733 kam die Siedlung in den Besitz der Grafen Hunyady. Imre Hunyady ließ die Gebiete des Gutes am Ufer parzellieren, in den 1880er Jahren erschienen die ersten Sommergäste. Der Hafen wurde 1913 erbaut, die Molen sind auch für die größten Schiffe sicher. Szemes ist an Baudenkmälern und anderen Sehenswürdigkeiten reich. Die römisch-katholische Kirche im alten Doßfteil wurde in romanischem Stil gebaut, im 15. Jahrhundert nach gotischen Vorbildern umgebaut, später nach der Türkenherrschaft im Barockstil wieder errichtet. Das ehemalige Hunyady-Schloß (an der Landstraße 7) entstand im 18. Jahrhundert und funktioniert heute als Grundschule. Daneben steht das zweistöckige Kornhaus des einstigen Gutes. An der Stelle der alten türkischen Festung, in der Bagolyvár utca wurde 1900 ein romantisches Gebäude mit Turm, Wendeltreppe und Burggraben errichtet, darum wurde es Bagolyvár benannt. Das Postmuseum wurde im Stall des Pferderelais der einstigen Postkutschenlinie aus dem 18. Jahrhundert eingerichtet. Das Museum wurde 2004 völlig erneuert und mit einem neuen Flügel erweitert. Gleichzeitig wurde ein im Land alleinstehendes Denkmal eingeweiht, das den während ihrer Arbeit gestorbenen Briefträgern und Fachleuten der Nachrichtenübermittlung ein Denkmal setzt. Die Ausstellung, die am Balatonufer als alleinstehend gilt, stellt die Geschichte der Beförderung mit der Post unter dem Titel "Von der Diligence bis zum Postwagen" dar. Die Zoltán Latinovits-Gedenkausstellung würdigt den Werdegang des Königs der ungarischen Schauspielkunst mit Hilfe von Photos und Dokumenten. In der Siedlung wurde es mit dem Ausbau eines Thermalbades begonnen. Das Szemeser 37,6 °C warmes Thermalwasser ist dank seiner Zusammensetzung und seiner Hitze für Prävention, Heilung und Rehabilitation geeignet. Zur Entwicklung des Badelebens trägt auch bei, dass dieses Jahr schon ein ganz erneuerter Strand und Erlebnisbad am Balatonufer die Gäste erwartet. Der Hafen von Balatonszemes wurde auch ernuert. In der 2005 übergebenen Einrichtung können 135 Segelboote anlegen. Ein wichtiges Programm der Siedlung ist die Veranstaltungsreihe Szemeser Tage. Im Kulturhaus Latinovits werden in den Sommermonaten Kunstausstellungen veranstaltet. In der römisch-katholischen Kirche werden klassische Musikkonzerte gehalten. Das neue Schulgebäude und Turnhalle ist der Stolz der Siedlung. Südlich von Balatonszemes, in der Nachbarschaft des Campingplatzes befinden sich die Ruinen der Kirche und des Klosters der Pauliner aus dem 14. Jahrhundert. Am westlichen Dorfrand beginnt der Weg nach Rád-Pußta, wo Ruinen einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert stehen.


Bilder von Balatonszemes
Balatonszemes Karte nagyítása >>


Balatonszemes


Hungary - Balatonszemes


Ungarn - Balatonszemes


Bücher | Impressum
Fliegenfotos: Civertan Studio
© 1989 - 2024 IranyMagyarorszag.hu

Tuesday, 16. April 2024. - 16:09:09